Der Ingelheimer Carneval Verein 1898 e.V. kann auf eine mittlerweile
mehr als 125-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken.
2023
Alles auf Anfang… So heißt es nach 2 durch die Pandemie ausgefallenen Kampagnen, wenn der ICV in seinem 125ten Jahr des Bestehens mit dem Motto „Sucht der Bauer eine Frau – ist Scheunenfest beim ICV“ in die Kampagne geht!
2022
Nach langer Pause ist es endlich wieder möglich, einen Frühschoppen durchzuführen. Erstmals wird am Vatertag die Nähe zum vorbeiführenden Radweg genutzt, eine Vatertagsparty auf dem ICV-Gelände durchzuführen – ein voller Erfolg! Die 2 Jahre lang ausgefallene Mitgliederversammlung kann im Juli 2022 endlich durchgeführt werden und eine Woche später auch wieder das Sommerfest. Am 11.11. wird traditionsgemäß die Flagge gehisst, einen Tag später werden durch den Vorstand und die Komitees die Fassenacht zum Leben erweckt und verdiente Fassenachter geehrt.
2021
In enger Absprache mit den anderen Ingelheimer Carnevalvereinen werden unter Berücksichtigung der geltenden Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie alle Fastnachtsveranstaltungen frühzeitig abgesagt, als das Infektionsgeschehen vor dem Winter wieder Fahrt aufnimmt.
2020
Kurz nach den erfolgreich absolvierten Veranstaltungen der Kampagne 2020 schwappt die Corona-Pandemie aus China kommend mit voller Wucht nach Deutschland und bringt nicht nur unser Vereinsleben nahezu vollständig zum Erliegen. Selbst Vorstandssitzungen können nur noch Online per Videochat durchgeführt werden. An die Durchführung einer Mitgliederversammlung ist nicht zu denken, ebenso muss der beliebte Frühschoppen auf unbestimmte Zeit entfallen.
2019
Der ICV feiert in diesem Jahr sein 11 x 11 -jähriges Bestehen, wenn das mal kein närrisches Jubiläum ist.Im großen Saal des WBZ wird ein buntes Programm bei der akademischen Feier dargeboten. Im Rahmen dieser Feier werden für ihre Verdienste um den Verein der langjährige erste Vorsitzende Bernd Rott zum Ehrenvorsitzenden und seine Gattin Hedi Rott zum Ehrenmitglied ernannt.Am ersten Augustwochenende wird bei herrlichem Wetter ein weiteres Jubiläum gefeiert: 25 Jahre Sommerfest!
2018
Nach 20 Jahren gibt Bernd Rott schweren Herzens den Vereinsvorsitz bei der Mitgliederversammlung am 19.04.2018 ab. Neue 1. Vorsitzende ist nun Elke Hilf-Breyer. Der Verein steht so gut da wie niemals zuvor, sei es in Sachen Mitgliederanzahl, Finanzen, etc. Auch Steffen Kohler gibt nach 17 Jahren seine Ämter als u.a. PR-Manager, ICV-Fotograf, Schriftführer ab.
2016
Jürgen Hilf muss aus beruflichen Gründen das Amt des Sitzungspräsidenten aufgeben, Michael Weidmann ist nun alleiniger Sitzungspräsident. Seit dieser Kampagne hat der Verein eine neue Jugendshowtanzgruppe "Magic-Evolution", die nicht nur auf den Sitzungen, sondern auch auf Showtanzturnieren teilnimmt. Am Fastnachtssonntag, kurz vor dem 44. Jubiläumsumzug, begrüßt www.icv-1898.de den 1.000.000 Besucher, Wahnsinn! Erstmals wird der Umzug durch Ober-Ingelheim live ins Internet übertragen und erreicht auf Anhieb 327 Besucher.
2015
Jürgen Hilf und Michael Weidmann übernehmen bei der ICV-Sitzung am 07.02.2015 offiziell das Amt des Sitzungspräsidenten. Dieses hatte 16 Jahre lang Ralf Stoffel inne. Dieser wurde unter minutenlangem Applaus vom Herrenkomitee zum Ehrensitzungspräsident ernannt.
2013
Der 1. Vorsitzende Bernd Rott wird beim Kreppelkaffee am 27.01.2013 von Karl-Heinz Schäfer mit dem "Narr von Europa in Brillant", der höchsten Auszeichnung durch die FEN (Föderation Europäischer Narren) geehrt, einer Auszeichnung, wie sie in den letzten 25 Jahren nur 3 weiteren Personen zuteil wurde. Dies unterstreicht das außergewöhnlich hohe Engagement, das Bernd Rott für die Fastnacht und insbesondere für "seinen" ICV aufgebracht hat. Ebenso geehrt wurden Melanie und Steffen Kohler für ihr außergewöhnlich hohes soziales Engagement, bei dem sie bei Extremläufen von 250 km nonstop Spendengelder für soziale Zwecke sammeln. Ihnen wurde das Verdienstkreuz des Landes Rheinland-Pfalz überreicht, ebenfalls einer Auszeichnung, die nur sehr selten vergeben wird.
2012
Die Internetpräsenz des Vereines – www.icv-1898.de - feiert ihr 11-jähriges Bestehen! Pünktlich zu diesem kleinen Jubiläum wurde die Homepage komplett neu überarbeitet.
Der ICV 1898 e.V. bedankt sich bei mehr als 555.000 Besuchern! Vielen Dank für die Treue und das Interesse an unserem Verein!
2010
Seit dem 11.11.2010 ist der Verein auch auf Facebook präsent.
2009
Der ICV feiert sein 111. Jubiläum. Hierzu lud er in den Ratssaal des Ingelheimer Rathauses zu einer Akademischen Feier ein. Als Gäste durften neben Landrat Schick auch Oberbürgermeister Dr. Gerhard sowie zahlreiche Abordnungen aller Ingelheimer und zahlreicher befreundeter Fastnachtsvereine sowie zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden. Durch das bunte Programm führte Marion Arendt, die wunderbare Laudatio hielt Irene Hilgert.
2007
Seit dem 27.03.2007 heute hat der ICV eine neue Internetpräsenz.
2002
Elvi Adolf gibt am Kreppelkaffee 2002 offiziell ihren Rücktritt als Sitzungspräsidentin bekannt. Als Charly Chaplin schlüpfte sie noch einmal in ihre Traumrolle, die vor 22 Jahren ihre Karriere beim ICV einläutete. Sie übergab das Zepter an die neue Sitzungspräsidentin Claudia Becker.
2001
Pünktlich zum Kampagnenstart am 11.11. ist der ICV seit dem 07.11.2001 um 21:29 Uhr online im Internet vertreten.
1999
Am 29. Januar 1999 begrüßte der neue Sitzungspräsident Ralf Stoffel mit den Worten "Ich bin der Neue vom ICV" sein Publikum. Das Damenkomitee feierte im Jahr '99 seinen 50. Geburtstag. Am 23. April 1999 wurde Bernhard Rott durch die Mitgliederversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1998
Im Jahr 1998 feierte der ICV sein 100- jähriges Bestehen. Höhepunkt vieler Feierlichkeiten war die akademische Feier im Neuen Rathaus unter der Schirmherrschaft von Minister Brüderle. Die Festrede wurde von dem leider mittlerweile verstorbenen ehemaligen Mainzer Oberbürgermeister Jockel Fuchs gehalten. Auch die Ausstellung zum Jubiläum im Rathaus wurde von der Bevölkerung begeistert aufgenommen. Es erschien eine eigene Festschrift unter dem Titel "Festschrift 100 Jahre ICV 1898 - 1998". Am 22. Februar 98 trotzte die Ingelheimer Narrenschar dem großen Regen und konnte den bislang größten Umzug in der Vereinsgeschichte feiern mit 75 Zugnummern! Nach langjähriger Tätigkeit legte Karl-Heinz Weyland im Sommer 1998 sein Amt als 1. Vorsitzender und Sitzungspräsident nieder.
Kommissarischer 1.Vorsitzender wurde Bernhard Rott der damalige 2. Vorsitzende. Im Jahr 1998 entsteht die Jugendgruppe Meeting Point, die speziell für die Jugend geschaffen wurde. Aufsehen erregte man mit dem Auftritt im Schwimmbad "Fun im Nass" mit Musik und Spaß.
1997
Das Sommerfest des ICV fand zum 11. Mal statt.
1996
Durch die Föderation Europäischer Narren wurde Karl Heinz Weyland mit dem ,,Narr von Europa" in Silber ausgezeichnet.
Erich Odernheimer erhielt für seine langjährige Verdienste den ,,Narr von Europa" in Gold.
Auch die Stadtverwaltung nahm aus Anlass ihres Betriebsfestes die Gastfreundschaft des ICV in Anspruch und feierte an der Halle in der Westerhausstraße 17.
Im Juli 1996 machte die ICV-Familie sich mit dem Schiff auf den Weg nach Bacharach.
Bei strahlendem Sonnenschein verging die Fahrt wie im Flug. Fleißige Helfer empfingen die Schifffahrer mit einem deftigen Frühstück, bestehend aus Weck, Worscht und Woi. Die Gesellschaft genoss die Sonne und das Frühstück in den Rheinanlagen.
Anschließend führte uns Herr Jung durch seine Heimatstadt. Alle waren verwundert, was sie über einen Ort erfuhren, der so nahe an unserer Heimatstadt lag. Nach dem Rundgang und dem Mittagessen fand eine Weinprobe mit ,,Bacharacher Weinen" statt. Den Ausführungen des Winzers wurde mit Aufmerksamkeit gefolgt. Man lernte viel Interessantes aus dem Anbaugebiet Mittelrhein kennen.
In der Kampagne 1996/97 feierte unser, im Jahre 1974 neu gegründetes ,,Damenkomitee", das 22-jährige Jubiläum mit der amtierenden Sitzungspräsidentin Elvi Adolf.
Fahrt nach Langenhorn:
Einer Einladung des Spielmannszuges Langenhorn zu dessen 40-jährigem Jubiläum folgend, fuhr eine 27-köpfige Abordnung des ICV am Freitagmorgen, den 06.09.1996 mit modernem Reisebus Richtung Nordfriesland.
Nach langer Busfahrt und Einzug in die Quartiere traf man sich abends im Landhaus zum Essen.
Nasse Füße holte man sich am Samstag, aber nicht etwa wegen schlechten Wetters, sondern durch eine 10 km lange Wattwanderung bedingt, standesgemäß natürlich barfuß.
Heiße Füße dagegen gab es am Abend auf der Tanzveranstaltung des Spielmannszuges Langenhorn. Der stellvertretende Sitzungspräsident Rolf Stoffel überreichte dabei ein Weinpräsent nebst dazu passendem Pokal als Glückwünsche des ICV zum 40jährigen. Nach einer ,,Kurzen" Nachtruhe fuhr man am Sonntag mit dem Schiff zu den Seehundbänken vor Nordstrand, was nicht jedem gut bekam. Das gemeinsame Abendessen mit den Gastgebern ließ ein erlebnisreiches Wochenende ausklingen.
Mit dem Versprechen der Langenhorner, zur 9x11 Fastnachts-Kampagne des ICV wieder in Ingelheim zu spielen, trat man am Montag ,,etwas müde" dann die Heimreise an.
1994
Dipl.-lng. Hermann Josef Barber übergibt den Schlüssel des neuen ICV Vereinsheim an den ICV-Vorsitzenden Karl-Heinz Weyland.
Am 30. April 1994 erfolgte anlässlich eines Tages der offenen Tür die Einweihung der ICV-Halle. Viele Besucher und Abordnungen der närrischen Brudervereine erlebten die Schlüsselübergabe durch Hermann Josef Barber an den 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Weyland. Sechs Generationen zerschnitten das Band, welches die Eingangstür versperrte.
Bei einem Rundgang durch das Gebäude konnten sich die Besucher überzeugen, dass sich die ca. 5000 Arbeitsstunden des ICV-Bautrupps gelohnt hatten. Wie der 1. Vorsitzende (Karl-Heinz Weyland) betonte, wäre der Bau ohne die finanzielle und die materielle Unterstützung der zahlreichen Spender nicht möglich gewesen.
Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken stellte der ICV seinen Helfern bei vielen Fastnachtsumzügen, dem Deutschen Roten Kreuz, zur Verfügung. Inzwischen hat sich die Halle zu einem beliebten Treffpunkt der ICV-Familie entwickelt.
So findet seit 1994 auch das beliebte Sommerfest an der ICV-Halle statt. Aus bescheidenen Anfängen im Hof des alten Ober-Ingelheimer Rathauses, über einen Zwischenstopp auf dem Schulhofgelände der Präsident-Mohr-Schule, hat sich ein attraktives Fest entwickelt.
Selbstverständlich ist für Speis und Trank bestens gesorgt. Doch auch das reichhaltige Kuchenbuffet und die gut ausgestattete Tombola sind fester Bestandteil des Festes.
Für Abwechslung sorgen verschiedene musikalische Darbietungen. Bei zahlreichen Besuchern erfreut sich die Cocktailbar wachsender Beliebtheit.
Das Sommerfest ist aus dem Vereinsleben des ICV nicht mehr wegzudenken.
1993
Juni 1993 nimmt Bürgermeister Rolf Drewes den ersten Spatenstich für das ICV Vereinsheim vor. Dem verstärkten Engagement des ICV-Vorstandes, sowie durch die tatkräftige Unterstützung seitens der Stadtverwaltung, war es zu verdanken, dass am 15. April 1993 ein Erbpachtvertrag auf 99 Jahre für das Grundstück Westerhausstraße 17, abgeschlossen werden konnte. Darauf soll nun eine Halle entstehen, um Dekomaterial, Umzugswagen etc. zu deponieren. Mangels allgemeiner Raumknappheit entschloss sich der Vorstand zu diesem in der Vereinsgeschichte wohl einmaligen Bauvorhaben.
1986
Der Ingelheimer Carneval Verein feiert 8x11 Jahre.
Die Allgemeine Zeitung schrieb hierzu:
,,Gerade erst achtmal elf Jahre alt geworden und schon blitzten erste karnevalistische Lichter am Vierfarben-Narrenhimmel des ICV auf. Komitee und Vorstand hatten zu einem fröhlichen Abend eingeladen, sollte doch die Kampagne wieder mit viel Witz und Humor eingeläutet werden. Richtig losgehen soll das närrische Programm dann am 17. Januar mit einer großen Jubiläumssitzung und zahlreichen anderen Veranstaltungen. Sitzungspräsident Karl-Heinz Weyland und seine ,,Amtsschwester" Elvi Adolf sowie die übrigen Aktiven des ICV hatten ihre Kostüme, Anzüge und Narrenkappen wieder ausgemottet. Der ICV präsentierte sich zu Beginn seiner Jubelkampagne wie man ihn kennt: witzig, spritzig - einfach närrisch.
Schon das Zwiegespräch des wohl schon lang verheirateten ,,Ehepaars" (Annerose Braun / Karl-Heinz Weyland) am gemeinsamen Frühstückstisch machte eines auf komische Weise deutlich: die alte Liebe ist bloßer Gewohnheit gewichen. Nach einer durchzechten Nacht im Wirtshaus muss sich der arg geplagte Gatte einmal mehr die allmorgendliche Standpauke seiner Frau gefallen lassen, hat er doch das Monatsgehalt mal wieder auf den Kopf gehauen, statt es zur Sanierung der mindestens ebenso gebeutelten Haushaltskasse zu verwenden. Aus den Reihen des Nachwuchses meldete sich Heike Menk und wusste allerhand aus dem Familien-Nähkästchen zu erzählen. Dass das ICV-Damenkomitee nicht nur ein loses Mundwerk, sondern auch tänzerischen Esprit in den Beinen trägt, zeigte ihre Tango-Parodie - Männer als Tanzpartner waren dabei so rar, dass man auf selbst gebastelte Strohpuppen zurückgriff, die man zur nicht karnevalistischen Zeit auch prima als abschreckende Vogelscheuchen verwenden könnte. Kurth Deufel, zum ersten Mal in der Bütt, war in die Rolle eines ,,Penners mit Diplom" geschlüpft. Seine Lebensphilosophie, die er - die halbvolle Weinflasche schwingend - lauthals kundtat: ,,Ich esse alles, nur flüssig muss es sein!" Das ICV- Ballett unter choreografischer Leitung von Gabi Laux - musikalisch gesehen muss man Vater und Sohn Lunkenheimer dankbar sein - hatte wieder ein ansehnliches Tanzprogramm auf die Beine gestellt.
Den närrischen Schlusspunkt setzte Hans Rosskopf, besser als ,,Rot Henny" bekannt, der wieder einmal gekonnt in die Rolle des Meckerers schlüpfte. Geehrt wurden am ICV Abend für 11 Jahre und mehr aktive Leistung in Vorstand und Komitee: Heinrich Rott, Adam Heil, Bernhard Riesenacker, Bernfried Flaschenträger, Hans Haus, Rosemarie Anders, Hannelore Menk sowie der ICV-Vorsitzende Gerhard Alder."
1978
In diesem Jahr eröffnete der ICV erstmals einen Weinstand zum Rotweinfest.
1974
Das Damenkomitee wurde neu gebildet. Sitzungspräsidentin wurde Karin Stridde.
1973
Der ICV feierte sein 75-jähriges Bestehen.
Die Allgemeine Zeitung schrieb hierzu:
,,Narren-Ehrung und Gratulationen - ICV feierte Jubiläum in der Turnhalle des TuS Ober-Ingelheim. Anlässlich seiner Jubiläumssitzung zum 75jährigen Bestehen, ehrte der Ingelheimer Carneval Verein in der Ober-Ingelheimer Turnhalle zahlreiche Mitglieder für 25jährige Vereinszugehörigkeit. Gleichzeitig nahm der Jubelverein die Wünsche und Geschenke der Brudervereine aus Mitte und Nord entgegen.
Sitzungs-Präsident Bernhard Riesenacker ging vor dem närrischen Auditorium auf die gewiss interessante Tatsache ein, dass sich der traditionsreiche ICV im Jahre seines Jubiläums auf ganz besonders aktive Weise seiner Verpflichtung bewusst wurde, die Fastnacht im südlichen Teil der Rotweinstadt mit neuer Aktivität zu erfüllen. Mit Stolz baue man auf glorreiche Zeiten in den fünfziger Jahren auf, die Wertmaßstäbe für gelungene Ingelheimer Fastnacht setzte.
Bernhard Riesenacker erklärte, dass diese Neubelebung des Vereinslebens nicht ohne treue Mitglieder vonstatten gehen könne. Jene, die in diesem Jahre zweieinhalb Jahrzehnte dem Verein angehören, überbrachte er die Glückwünsche des ICV und eine Ehrenurkunde. Es waren dies: Heinrich Herbert, Georg Gauer, Adam Heil, Erich Schröckert, Otto Schwarz, Hans-Otto Winternheimer, Karl Renth und Ernst Fritz. Der Sprecher der Jubilare dankte den jungen Komiteetern Horst Weitmann, Heinrich Rott, Willi Dupont, Helmut Heitger, Peter Weinbrod, Wilfried Weitzel, Bernhard Therlinde, Gerhard Alder, Josef Habel, Adam Heil und nicht zuletzt dem rührigen Sitzungspräsidenten Bernhard Riesenacker für die Ehrung und beglückwünschte den jungen Elferrat für seinen Mut, den 75 Jahre alten ICV auf recht repräsentative Weise wieder ans Licht der närrischen Öffentlichkeit geführt zu haben. Zu den Gratulanten des Abends gehörte der Frei-Weinheimer Carnevalverein, dessen Sprecher, der Altaktive Hermann Arnold, einen Präsentkorb Fische überreichte. Beziehungsreich pointiert waren es im Hinblick auf die Rheinverschmutzung Fische jedweder Couleur in Dosen, die der alte Frei-Weinheimer Karneval-Narr übergab. Georg Denecke, Vorsitzender der ,,Wäschbächer" im Stadtteil Mitte überbrachte die Glückwünsche seines Vereins und, wie könnte es bei Narren anders sein, ein auf 111 Mark abgerundetes Geschenk, das Sitzungspräsident Eberhard Hünlich mit einem bunten Strauß netter Gratulationsworte schmückte. Elf Flaschen Wein und eine ,,zünftige Rakete" folgten von Anneliese Friedel, der früheren Präsidentin des in den fünfziger Jahren so agilen Damenkomitees des ICV. Nicht nur bei allen Gratulanten auf der Bühne bedankte sich Sitzungspräsident Bernhard Riesenacker, auch den Ingelheimer Weingütern und allen weiteren Spendern, die die Jubiläumsfeierlichkeiten und die ,,Ober-Ingelheimer Fastnacht 1973" unterstützen, sagte der Oberkomiteeter des ICV ein herzliches Dankeschön."
Im April 1973 wurde Horst Weitmann zum neuen Sitzungspräsidenten ernannt. Die Veranstaltungen wechselten nun in die Turnhalle der TuS Ober-Ingelheim.
1971
Joseph Korn brachte in einem Schreiben an den ICV seine Freude zum Ausdruck, dass der Verein seine Aktivitäten wieder aufnehmen möchte.
Hier hieß es: ,,Lieber Freund Riesenacker! Mit großer Freude habe ich vernommen, dass sich junge Idealisten bereit gefunden haben, die Tradition des alten ehrwürdigen (ICV) Ober Ingelheimer Karnevalvereins, wiedererstehen und aufleben zu lassen. Der alte O.I.K. hat eine ruhmreiche Vergangenheit. Wir haben in den meisten Jahren an den drei Fastnachtstagen in drei Sälen unserer Stadt Bälle (Preismaskenbälle)veranstaltet. Am 11. 11. ging es los, abwechselnd Bälle und Sitzungen. Da gingen Massenbeträge ein. Es waren aber auch Auslagen da, so Inserate, 3 Musikkapellen mit Verpflegung, Saalmiete, Spielzettel usw.
Wollen wir hoffen, dass Ihnen das auch gelingt.
Mit den allerbesten Grüßen und einem kräftigen Helau gez. Hochachtungsvoll Joseph Korn, Ober Ingelheim".
Als Ergänzung und weitere Erläuterung fügte Joseph Korn an:
,,Mein Vater war Gründer des ICV. Mein Bruder und ich traten 1905 als Mitglied ein. Noch am Tage meines Eintritts wurde ich von der Versammlung zum Kassierer gewählt. An Fastnacht des Gründungsjahres 1898 stellte mein Vater den Gärtnerwagen mit zwei Lorbeerkugeln vorn und zwei Lorbeerpyramiden hinten, einem großen Rondell in der Mitte mit lebenden Hyazinthen und Tulpen bepflanzt und einem Springbrunnen in der Mitte, der von einer Leitung gespeist wurde, die von einem Wasserfass ausging, das neben dem Kutscher auf dem Bock stand. Der Zug zählte 21 Gruppen. Mein Bruder mit 11 und ich mit acht Jahren waren die Gärtnerjungen. Er war wunderbar dieser erste Zug. Und was hat es geschneit.
Einen Wunsch hätte ich noch als ältestes Mitglied, dass Sie mich in Ihrem geschätzten Verein als Ehrenvorstandsmitglied noch weiterführen. Wir waren als Karnevalverein (1898) O.I. eingetragen. Vielleicht könnte man diese Bezeichnung beibehalten. Eine wunderbare Standarte (Fahne) mit dieser Jahreszahl ist noch vorhanden.
Nochmals mit den besten Grüßen zeichnet das älteste Mitglied des ICV Hochachtungsvoll Joseph Korn."
1971
Am 11.11. im Saal der Gaststätte Schnokenloch fand die erste Sitzung statt. Niko Geiss ernannt Bernhard Riesenacker zum neuen Sitzungspräsidenten. Er übergab ihm den Bajazz und gab die Kampagne 1971/72 zur Eröffnung frei.
Erster Umzug durch den Stadtteil Ober-Ingelheim. Wider Erwarten wurde dieser Umzug ein voller Erfolg für den Veranstalter und ist bis zum heutigen Tage nicht mehr aus dem Ingelheimer Fastnachtsgeschehen wegzudenken.
Im Mai 1971 beschlossen einige närrische Streiter den ICV wieder an den öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen zu lassen. Es bildete sich ein acht Mann Gremium, das am 22. Mai 1971 zur Generalversammlung in die Gaststätte ,,Zum Schnokenloch" einlud. Auf dieser Versammlung wurde ein arbeitsfähiger Vorstand gewählt.
Die Allgemeine Zeitung schrieb hierüber:
,,Nach elf Jahren wieder lebendig - Ingelheimer Carnevalverein zu neuer Aktivität erweckt
Eine ,,Narrenzahl“ lang war der Ingelheimer Carnevalverein nicht mehr aktiv. Genau elf Jahre ist es her, seit der Verein seine letzte Sitzung in Verbindung mit den ,,Wäschbäschern“ veranstaltet hatte. Nun soll es wieder aufwärts gehen. Dies war der einmütige Beschluss der vielen Anhänger des ICV, die sich zu einer Besprechung in der Gaststätte zum ,,Schnokenloch" eingefunden hatten. Man will noch nicht einmal warten bis zur nächsten Saison, sondern gleich am Fastnachtssonntag im ,,Schnokenloch" einen Kostümball mit närrischen Einlagen veranstalten, da nach Meinung der Anwesenden endlich der ICV seine Arbeit wider den tierischen Ernst aufnehmen müsse. Knapp über 50 ehemalige Aktive, Elferratsmitglieder und erfreulich viele Jugendliche waren der Einladung gefolgt. Ein gutes Omen, wie der letzte amtierende Sitzungspräsident Hans Lunkenheimer in seiner Begrüßungsansprache meinte, nachdem er alle Anwesenden mit einem kräftigen Helau willkommen geheißen hatte. Er führte aus, dass zu einem Neubeginn viel Opferbereitschaft und Idealismus nötig sein werde, um dort anzuknüpfen, wo der Verein vor elf Jahren stehen geblieben sei. Nach dem Vorschlag von Erich Kolb beschloss man einen Ausschuss zu bilden, der bis zur nächsten Generalversammlung den ICV organisatorisch wieder ,,auf die Füße“ stellen soll. Unter Wahlleiter Heinrich Herbert wurde von drei Bewerbern als Vorsitzender des Gremiums Helmut Becker gewählt, und ihm zur Seite stehen weitere sieben, größtenteils jüngere Mitglieder. Als Vertreter des Vorsitzenden fungierte Kurt Friedel. Dem Gremium gehören weiter an Bernhard Riesenacker, Bernd Rott, Adam Heil, Peter Weinbrod, Günter Thiede und Wilfried Weitzel. Immerhin 44 meist Ober-Ingelheimer traten an dem Abend beim ICV bei. Die erste Aufgabe des neuen Vorsitzenden Helmut Becker bestand darin, den Beitrag festzulegen, und zwar auf zwei Mark im Monat. Die weitere Aufgabe des ICV wird es sein, zuerst einmal Mitglieder zu werben und einen aktiven Elferrat zusammenzustellen. Damit die Kasse etwas aufgefrischt wurde, sammelte man immerhin einige hundert Mark, ein Zeichen, dass es den Anwesenden sehr am Herzen lag, den ICV wieder lebendig werden zu lassen. Da man nicht bis zum Elften im Elften warten will, beschloss man, am Sonntag, 21. Februar, sich zu einem Kostümball zu treffen. Um neue Mitglieder zu werben, soll kein Eintritt erhoben werden.“
1969
Am 16. August 1969 veranstaltete der ICV eine Schifffahrt für seine Mitglieder. Die humoristische Einladung verdeutlichte, dass es sich hier um echte Fastnachter handelte. ,,Abfahrt 7:30 Uhr, Marktplatz Ingelheim-Süd. Weiterfahrt mit dem Schiff um 8:00 Uhr. Das Schiff ,,Adeline" wird uns ab Frei-Weinheim bei hohem Wellenschlag, mit Windstärke 11 aus Nordwest nach St. Goar schaukeln. Sie werden reichlich Gelegenheit haben im Schutze einer Taucherbrille vorbei an Burgen die Landschaft zu bewundern. Der Speisenplan hat folgendes zu bieten:
Pottwal mit Makrelen, Rheinwasser aus dem Jahre 1911, als Nachtisch gibt es prima marmorierten Rheinschlamm mit Ananas. Mitzubringen sind: Taucheranzug mit Schwimmflossen und Harpune."
1963
Im September in einer außerordentlichen Sitzung trat der Vorstand zurück. Es trat ein Stillstand im Vereinsleben ein.
1962
Am 18. Februar fand eine Gemeinschaftssitzung statt, die von drei Ingelheimer Carneval
Vereinen die ,,in gemeinsamer Arbeit aller Kräfte aufgeboten hatten, um
frohe und ungetrübte Stunden beschwingten Frohsinns zu bereiten.“
Bürgermeister Heinz Kühne schrieb damals zur Begrüßung:,,Ihr Narren hört! Habt Ihr´s vernommen" Die Ingelheimer Narretei
ist unter einen Hut gekommen, was lauthals heut´ gepriesen sei! Prinz Karnevals getreue Streiter, von Hinterhofen bis zum Rhein, gemeinsam woll´n sie, froh und heiter, stets Eure Freudenbringer sein! Schlagt auf des Liederheftes Seiten, vergesst, was sonst Euch Sorgen macht; lasst fröhlich lachend uns durchschreiten die Ingelheimer Fastnacht! Euer Heinz, der Kühne"
1956
Im Jahre 1956 wurden insgesamt acht Veranstaltungen durchgeführt, die alle in der Turnhalle Ingelheim-Süd stattfanden. Die Eintrittspreise lagen für Mitglieder zwischen 0,50 DM und 4,- DM. Nichtmitglieder zahlten 1,- DM bis 4,- DM.
1955
Im November wurde die Einladung zur Närrischen Generalversammlung durch den Tod des ersten Vorsitzenden Fritz Stegmayer überschattet. In der Einladung heißt es:
„Liebes Mitglied des ICV!
Durch den plötzlichen Tod unseres 1. Vorsitzenden Herrn Fritz Stegmayer verlor der ICV einen seiner besten Streiter. Er war ein Mann des Ausgleichs. Ohne in die Öffentlichkeit zu treten, stellte er seine Person voll und ganz in den Dienst des Carnevals und bestimmte einige Jahre mit großem Talent die Geschicke des Ingelheimer Carneval-Vereins. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Um im Sinne des Verstorbenen weiterzuarbeiten, erlauben wir uns ihnen folgende Einladung zu überreichen:
Wieder einmal ist es soweit! Mit dem 11.11. beginnt die Fastnachtskampagne 1955/56. Traditionsgemäß tritt damit auch wieder der ICV und seine Anhänger mit der Närrischen Generalversammlung am Samstag, dem 12. November 1955, in der Turnhalle Ingelheim-Süd, auf den Plan. Neben einem neuen Eröffnungsspiel wird unter Mitwirkung von Büttenrednern, der beliebten Burgsänger und der Stimmungskapelle "Rheingold" ein ansprechendes Programm abrollen. Für die tanzfreudigen Närrinnen und Narrhallesen ist anschließend Gelegenheit geboten, ausgiebig das Tanzbein zu schwingen. Für alle Mitwirkenden wäre es eine große Freude, auch in diesem Jahre wieder eine recht stattliche närrische Gemeinde anzutreffen. Insbesondere wird von Seiten des Vorstandes erwartet, dass sich die Mitglieder mit ihren Familienangehörigen zahlreich einfinden. Selbstverständlich sind auch alle anderen Anhänger des ICV herzlichst willkommen.
Der Eintritt für Mitglieder ist frei! Nichtmitglieder zahlen einen Unkostenbeitrag von 50 Pfennigen.
Mit närrischem Gruß!
Der Vorstand des ICV“
Der Ingelheimer Carneval-Verein 1898 gehörte zwei Karnevalverbänden an. Dies waren der B.D.K. (Bund Deutscher Karneval e.V.) mit Sitz in Köln am Rhein und die Interessengemeinschaft Südwestdeutscher Carneval Vereine e.V.
1953
Programmablauf der ersten Sitzung am 01. Februar 1953:
1. Musik
2. Einzug der Eifer
3. Prolog (M. Weinbrod, K. Aguntius)
4. Vorstellung der Eifer
5. Begrüßung
6. Protokoll (A. Friedel)
7. Lied (L. Kolb)
8. Kinderballett
9. Vortrag (Frl. Hilgert)
10. Günther Steinert (Akkordeon)
11. Vortrag Ingelheim Mitte (Fr. Jänecke)
12. Kinderballett
13. Vortrag (Ilse Qelgarten, Ernst Heinen)
14. Vortrag Ingelheim Nord (Fr. Keller)
15. Burgsänger
16. Lied (Rosemarie Schöffel)
17. Kinderballett
18. Vortrag (Liesel Schöffel)
19. Gesang
20. Günther Steinert (Akkordeon)
21. Vortrag (Gerdi Kipper)
22. Zwiegespräch (zwei Mainer)
23. Tanz (Gerdi Kipper)
24. Lunkenheimer
25. Lied (Ilse Oelgarten)
1951
Der ICV führte in diesem Jahr folgende Veranstaltungen durch:
6. Januar Eröffnungs-Maskenball - Turnhalle
13. Januar 1. Damen- und Herrensitzung - Turnhalle
21. Januar Maskenball - Burg Horneck
27. Januar Maskenball - Turnhalle
28. Januar Kreppel-Kaffee - Turnhalle
28. Januar Maskenball - Burg Horneck
3. Februar 2. Damen- und Herrensitzung - Turnhalle
4. Februar Maskenball - Turnhalle
5. Februar Kindermaskenball - Burg Horneck
5. Februar Rosenmontagsball - Turnhalle
6. Februar Maskenball - Turnhalle
21. April 1951: Jahreshauptversammlung bei dem Mitglied Heinz Krey, Rinderbachstraße. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Entgegennahme von Anträgen und Bearbeitung derselben, soweit diese die letzte Kampagne betreffen, 3. Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters, 4. Bericht der Revision, 5. Entlastung des Schatzmeisters, 6. Entlastung des Vorstandes, 7. Neuwahl des Vorstandes, 8. Verschiedenes.
Am 07. September 1951 fand im Rahmen der ,,Ingelheimer Festwoche" im Festzelt ein ,,Rheinischer Abend" statt, zu dem vom Festausschuss alle Ingelheimer Vereine zur Teilnahme eingeladen wurden. Auch der ICV war bei dieser Veranstaltung würdig vertreten.
Am 10. November fand die Närrische Generalversammlung in der Turnhalle Ober-Ingelheim statt. Wie bereits in vorangegangenen Jahren wurde das Programm unter Mitwirkung der bekannten Stimmungskapelle Rheingold, der Burgsänger, des Tanzpaares Geschwister Raaber und den Aktiven des ICV durchgeführt. Der Eintritt war zu dieser Veranstaltung frei.
1950
Auch in diesem Jahr gestaltete der lCV wieder bunte Sitzungen.
Die Allgemeine Zeitung schrieb am 18. Januar:
,,Acht Knospen platzten im Garten der Narrheit, acht Rosen entfalteten sich, wenn das Raimonda Ballett tanzend aus den Kulissen sprang. Es ging nicht ohne Dakapo" vor allem nicht beim phantastischen exotischen Samba und der pittoresken Rumba-Phantasie der Solotänzerin. Rotspon und Fläschelchen für so pikante Sächelchen und der Orden für Ballettmeister Raimonda waren verdienter Lohn. Ein harmonisches Gesangskollegium sind die sechzehn Stimmungssänger des MGV ,,Germania" Ingelheim-Süd. Als Burgsänger bauten sie eine von Freude tanzende Burg und ernteten unter Tonmeister Karl Hohner (Städt. Theater Mainz) und dem närrischen Architekten Karl Weinel anspornenden Applaus. Sie sind auf dem rechten Wege, bringen neben guten Stimmen Sinn für Humor und Beweglichkeit mit. Was, in drei Tagen einstudiert, zum Besten gegeben wurde, konnte sich hören lassen. Noch etwas mehr satirische Gewürz in die Texte, und sie wären Hofsänger des Prinzen im herkömmlichen Sinne des Wortes. Schon als das zweite Lied, verfasst von Hugo Simon, erklang, stieg man im Saale schunkelnd in die erste Etage. Kapelle Lutz Geiß ließ dann nicht mehr locker.
Hans Müllers Wau-Wau-Song und das tönende Lob auf die Ingelheimer Fastnacht von Walter Schweinfurth trieben nicht zuletzt das Stimmungsbarometer in die Höhe. Musik und Gesang füllten die Pausen zwischen den Vorträgen in buntem Wechsel. Schließlich schunkelte selbst der Vorstand mit, und die angesammelte Freude machte sich am Ende der Sitzung in einem Dauerschunkeln Luft. Als Ehrengäste waren Beigeordneter Gemünden in Vertretung von Bürgermeister Dr. Brühne, Polizeiinspektor Scholz für den Leiter des Polizeiamtes, Polizei-Oberinspektor Schmidt, Abordnungen der Brudervereine aus Ingelheim-Mitte, -Nord und Schwabenheim zugegen. Ihnen galt der besondere Gruß des Sitzungspräsidenten. Den Dank für das flüssige Eröffnungsspiel hängte er dem Präsidenten des Vereins, Karl Maaß als dem Verfasser und den übrigen Mitwirkenden Julius Gebhardt, Liesel Schöffel, Fritz Hessel, Bernd Hildenbrand, August Weinbrod, Karl Pitzer, Willi Weinbrod, Alban Schlubdibir, Hans Weinbrod, Walter Schweinfurth, dem Regisseur Hugo Simon und dem Prinzen H. Decker in Gestalt des diesjährigen Ordens um den Hals. Sein Dank galt auch den unbekannten Spendern und Helfern, vor allem den Handwerkern. Sie haben der Ingelheimer Fastnacht zu einem glanzvollen Start verholfen.
06. Mai 1950: Generalversammlung des ICV
Die Ingelheimer Zeitung schrieb:
,,Die diesjährige Generalversammlung fand in der Burg Horneck statt. Zunächst begrüßte in Vertretung des ausgeschiedenen 1. Vorsitzenden Karl Maaß der 2. Vorsitzende Hans Zimmer die Versammlung und ging nach einem kurzen Gedenken an das verstorbene Mitglied Else Fechter zur Tagesordnung über. Er gab einen Überblick über die geleistete Arbeit des Vorstandes. Dem unermüdlichen Einsatz des Vorstandes und zahlreicher Mitglieder sei es zu verdanken, dass die viele Arbeit (drei Sitzungen, Kreppelkaffee, 7 Bälle und Kindermaskenball) bewältigt werden konnten. Zum Schluss seiner Ausführungen dankte er allen Spendern und freiwilligen Helfern, die sich für den karnevalistischen Gedanken in der verflossenen Kampagne eingesetzt haben. Er versäumte dabei nicht die aktivsten Mitarbeiter auszuzeichnen und verlieh den Hausorden des ICV an folgende Mitglieder:
Erich Kolb, Willi Schuster, Ernst Ludwig, Eugen Winternheimer, Fritz Stegmayer, Willi Hemmes, Robert Weitzel, Karl Brück und Karl Herbert. Danach erteilte er dem Schriftführer Karl Brück das Wort. Die Generalversammlung erhielt nun eine Vorstellung der geleisteten Arbeit von Seiten des Vorstandes. Wieviel Idealismus und Vereinstreue dazugehört, einen solchen Verein zu leiten, wurde durch die Verlesung der Protokolle offenbar. Am meisten interessierte der Bericht des Kassierers W. Hemmes. Um das Defizit der Kasse aus der Kampagne 1948/ 1949 zu decken, waren viele Geldspenden notwendig, und nur so war es auch möglich, die neue Kampagne
1949/1950 zu starten. Aber die hohen Ausgaben z. B. Vergnügungssteuer, Saalmieten, Musik, Werbung usw. ließen trotz zufrieden stellender Einnahmen den Kassenbestand nicht steigern. Die beiden Revisoren Ph. Menk und Ernst Claus hatten die Kasse geprüft und für richtig befunden; der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Ehrenpräsident Jean Fritz übernahm die Durchführung der Vorstandswahl. Da der 1. Vorsitzende K. Maaß sein Amt niedergelegt hat und aus dem Verein ausgeschieden ist, schlug Ehrenpräsident J. Fritz den bewährten Vorsitzenden des Finanzausschusses Fr. Stegmayer vor. Gegenvorschläge wurden keine gemacht und somit wurde Fritz Stegmayer einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden des ICV gewählt. Zum 2. Vorsitzenden wurde wieder Hans Zimmer vorgeschlagen und auch einstimmig gewählt. Schriftführer Brück kann wegen Überlastung seinen Posten nicht wieder annehmen. Für ihn wählte man Dr. Jur. Karl Hackert, der z. Zt. der Rechtsberater der Rheinhessischen Karnevalvereine ist. Weiter wurden gewählt: 1. Kassierer Hemmes (,,Für 10 Jahre gewählt!"), 2. Schriftführer und gleichzeitig 1. Beirat Jul. Gebhardt, 2. Kassierer und 2. Beirat Rob. Weitzel, 3. Beirat Karl Weinel, 4. Beirat Karl Brück, Zeugwart Erich Kolb. 1. Revisor wurde Philipp Menk, 2. Revisor wurde Ernst Claus.
1949
Gründung eines ICV Damenkomitees. Es war das erste Damenkomitee in Rheinhessen.
Am 02. März 1949 schrieb die Allgemeine Zeitung:
,,Stadtverwaltung in närrischen Händen".
Die Regierungstätigkeit des Prinzen Karneval erstreckte sich über die Fastnachtstage nicht nur auf die Veranstaltungen. Nach altem Brauch und Sitte erfolgte am Montagvormittag auf der Stadtverwaltung Ingelheim-Mitte die Übergabe der Verwaltungsrechte der Stadt Ingelheim für die Zeit bis zum Aschermittwoch an die Abordnungen der Ingelheimer Karnevalvereine. Unter der Eskorte der Ingelheimer Prinzengarde erschienen am Rosenmontag gegen 10.30 Uhr unter der Führung des Vereinsvorsitzenden des CVW, Emil Gaul, Komiteeter und Vorstandsmitglieder des CVW, des ICV und des CV Frei-Weinheim auf der Bürgermeisterei in Ingelheim-Mitte, um aus den Händen des 1. Beigeordneten Wilhelm Fries (in Vertretung des Bürgermeisters) die Schlüsselgewalt zu übernehmen. Nach einem Übergabespruch wurden der Vertreter des Bürgermeisters und Stadtoberinspektor Alfred Lautenschläger durch die Abordnungen in die ,,Alte Post" abgeführt, worauf auf dem Rathaus das Vierfarbenbanner gehisst wurde. Mit dem Hissen der Fahne des Prinzen Karneval schloss die Stadtverwaltung bis Aschermittwoch ihre Pforten, ohne dass die Verwaltungstätigkeit eingeschränkt werden musste. Dem ersten Beigeordneten wurden Narrenkappe und Halskragen verliehen, die er während des närrischen Beisammenseins als leuchtendes Vorbild und treuer Diener des Prinzen zu tragen hatte. Am Aschermittwoch endete ohne besondere Aufforderung der ,,Belagerungszustand".
1947
Erste Veranstaltungen des ICV.
Die Ingelheimer Zeitung schrieb hierzu:
,,Unter dem Vierfarbenbanner - Ingelheimer Carneval-Verein".
Nach langjähriger Unterbrechung schwang Prinz Karneval am Samstag, Sonntag und Dienstag beim ICV in der Narrhalla Turnhalle-Süd sein Zepter über fröhliche Untertanen. Das Vierfarbenbanner ,,Gelb-blau-weiß-rot" schmückte den Raum, von den Wänden grüßten humorvolle Karikaturen. Eine eigene Atmosphäre lag im Saal, als sich der Vorhang öffnete und das von dem altbekannten Narrhallesen Conradi verfasste Eröffnungsspiel ,,Deham is deham" abrollte. Prächtige Leistungen der Laienspieler, unter ihnen besonders ,,Jumbo aus Paradisien", riefen wahre Lachsalven hervor. In drei Bildern zog eine humorvolle, von tiefer Heimatliebe getragene Darstellung von Ingelheim und Paradisien an den Zuschauern vorbei. Mit stürmischem Beifall wurde die Aufführung aufgenommen und der Verfasser gebührend gefeiert.
Unter den Klängen des Narrhallamarsches hielt der närrische Elferrat seinen Einzug, voran Präsident Carl Simon, der in gereimten Worten sein närrisches Ministerium vorstellte. Ihm gehören an: Hans Zimmer, als Sekretär; Jul. Gebhard, Jean Fritz, Willy Schuster, Jul. Hillesheimer, Hans Weinbrod, Karl Maas, Gustav Siebert, Niko Geiß und August Priester. Als Ehrenpräsident amtierte Herm. Conradi, der im Laufe des Abends bewies, dass er nicht nur Eröffnungsspiele schreiben kann, sondern auch in der Bütt seinen Mann steht. Aus der Fülle der Vorträge sei besonders auf den mit Geist, Witz, satirischer Schärfe und mit goldenem Humor gewürzten Vortrag von Karl Maas hingewiesen. Die Hofkapelle unterstützte mit feurigen Weisen die Flucht aus dem Alltag. Die Tanzgruppe der Spielvereinigung unter der Leitung von Peter Schöffel erhöhte den Glanz des Abends. Bei dem Eröffnungsspiel wirkten mit: Liesel Schöffel, Hilde Boller, Else Held, Valentin Schubert, Walter Schweisfurth, Hans Weinbrod, Burkhard Stark und Karl Pitzer. Die Regie führte Hugo Simon. Das närrische Hof-Ballett setzte sich aus Hilde Haus, Hermine Glässel, Gretel Mösser und Elfriede Steiner zusammen.
Büttenredner und Liederdichter waren: Hugo Simon, Willy Schuster, Jean Fritz, Phil. Becker, Gustav Siebert, Carl Simon, Karl Maas, Walter Schweisfurth, Niko Geiß, Herm. Conradi und Herm. Hilgert. In einem Zwiegespräch stellten sich vor: Liesel Schöffel und Hans Weinbrod, in einem
Dreigespräch: Gustav Siebert, Hans Zimmer und Hans Weinbrod. Als Beleuchter fungierten Fritz Schröckert, die Bühnenmalereien hatte August Priester übernommen.
1946
Am 29. Dezember 1946 fand um 20.11 Uhr im Lokal Julius Gebhardt die Gründungsversammlung des neu ins Leben gerufenen Ingelheimer Karnevalvereins statt. Die Ingelheimer Zeitung schrieb hierzu im Anschluss an die Versammlung: ,,Der ,,ICV." steht wieder! Unter der Leitung der Narrhallesen Hemmes und Fritz wurde der Vorstand wie folgt gewählt: 1. Präsident Johann Fritz (wie bisher), 2. Präsident Hans Zimmer, Schriftführer Hans Weyel, Kassierer Hemmes, Zeugwart Philipp Rott, zu Beiräten: Hillesheimer und Siebert. Das Amt des Vereinsdieners der in der bunten Zeit von Haus zu Haus gehen wird, übernahm Georg Müller. Auch der Elferrat, der sich um die Ausgestaltung der karnevalistischen Veranstaltungen bemühen wird, wurde gebildet. Er bittet schon heute alle Büttenredner, sich an die ,,geistige" Arbeit zu machen, denn die Zeit drängt. Die erste Veranstaltung, die bereits am 18. Januar in der Turnhalle Ingelheim-Süd stattfinden soll, muss auch ,,rednerische" vorbildlich sein. Einen Vorgeschmack bekamen die Narrhallesen bereits in dieser Gründungsversammlung, die mit dem Mainzer Narrhallamarsch eingeleitet und durch heitere Musik, Schunkellieder und Vorträge gewürzt wurde. Prinz Karneval, der heitere Knabe, wirft seinen Schatten voraus. Bereiten wir ihm, wenn er kommt, einen würdigen Empfang. Seien wir fröhlich mit dem Fröhlichen und schenken wir ihm die echten rheinhessischen Herzen!
Es bildete sich neben dem Herrenkomitee ein Damenkomitee. Es war, nach amtlichen Unterlagen, das erste Damenkomitee in der französisch besetzten Zone, dem heutigen Rheinland-Pfalz. Die erste Sitzungspräsidentin hieß Liesel Schöffel. Sie leitete ihre Sitzung in gekonnter Art und Weise. Ihr zur Seite stand als Protokollerin Anneliese Gebhard.
1939
In dieser Kampagne wurden folgende Veranstaltungen durchgeführt: Eröffnungsball, drei Maskenbälle, Burgfest, Damen und Herren Sitzung.
Die Ingelheimer Zeitung schrieb im Vorfeld eines großen Preismaskenballs. Der Ingelheimer Karnevalverein
1898 rüstet nun zu seinen beiden großen Veranstaltungen, und zwar am Fastnachts-Sonntag und Dienstag zu den Preis-Maskenbällen. Wer die letzten Veranstaltungen des Vereins besucht hatte, weiß, dass derselbe sich immer bemüht, allen Freunden und Gönnern der närrischen Sache angenehme Stunden zu bereiten. Die Kapelle unter Brunos Stabführung wird, wie versichert wird, sich wie immer voll und ganz einsetzen und für die nötige Stimmung im Saale sorgen. Die Ausschmückung der Narrhalla, ,,Burg Horneck“, die allgemein Anklang fand, ist geblieben und wird den äußeren Rahmen bilden zu den Stunden der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit, die uns die letzten Tage der diesjährigen Fastnachtskampagne bringen werden. Ergänzend bemerken wir noch, dass es sich bei den Maskenbällen am Sonntag und Dienstag um Preis-Maskenbälle handelt, für die eine große Anzahl schöner Preise bereitgestellt worden sind.
01. Juli 1939: die vorerst letzte Eintragung in das Protokollbuch des ICV beschreibt die Generalversammlung von diesem Tag. Es ist eine nachträglich eingeschriebene handschriftliche Niederschrift des ersten Vorsitzenden Georg Hofmann die von Hans Weyel eingetragen wurde. Am Ende der Niederschrift wurde vermerkt, dass Georg Hofmann den Soldatentot im Westen am 14.08.1944 starb.
Am 16. Juli 1939 veranstaltete der ICV einen großen Familienausflug zur Waldeck zum Narrenbruder Carl Maaß. Um 2:45 traf man sich in der Altengasse. Ab 5 Uhr gab es ein buntes Programm mit Eselreiten, Vorträgen, Liedern und Überraschungen.
1938
Das Sparguthaben des Vereins bei der Spar- und Darlehnskasse betrug am
11. Juli 1938 5,69 Reichsmark. Es war die letzte Eintragung bis 1944.
1936
Mai 1936: Die Jahres Hauptversammlung beschließt einstimmig eine Satzung (Statuten) für den Carneval Verein 1898, Ober-Ingelheim.
Dezember: Die N.S.D.A.P verstärkte den Einfluss auf die Karnevalvereine. In einem Schreiben vom 23.12.1936 an die Vereinsführer aller Karnevalvereine und alle Vereine, die sich mit der Durchführung karnevalistischer Veranstaltungen befassen hieß es: ,,Am Dienstag, den 29. Dezember 1936, 14 Uhr findet im Saale der Kreisleitung der NSDAP in Mainz, Schillerstraße 11 eine wichtige Besprechung statt, bei der der Gaupropagandaleiter der NSDAP und Leiter der Landesstelle Hessen-Nassau des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda Parteigenosse Müller-Scheld, außerordentlich wichtige Richtlinien für den Karneval 1936/37 bekannt geben wird. Das Erscheinen aller Vereinsführer ist unbedingt notwendig, damit evtl. Schwierigkeiten bei der Durchführung geplanter Veranstaltungen vermieden werden. Die Teilnahme der Programmgestalter der einzelnen Vereine an dieser Tagung ist ebenfalls erwünscht." Zur Kontrolle der Anwesenheit war von jedem der Teilnehmer ein beigefügter Zettel ausgefüllt am Saaleingang abzugeben.
1935
Generalversammlung am 30. März:
Das diskutierte Zusammengehen des Karnevalverein Ober-Ingelheim mit
der Turngemeinde wurde abgelehnt. Man erzielte Einigkeit darüber, dass die
Veranstaltung auch alleine durchgeführt werden.
1934
Februar: Die Turngemeinde mit Fechtschule und der Karnevalverein Ober-Ingelheim veranstalteten an diesem Tage eine karnevalistische Sitzung. Es ergab sich folgende Abrechnung der Veranstaltung:
Einnahmen: Vorverkauf Eckoldt (40,80 RM), Vorverkauf Bambach (112,80 RM), Karl Simon (13,80 RM), Karl Priester (8,80 RM), Abendkassen (48,- RM; 65,- RM; 1,- RM), Verkauf von Liederbücher (23,80 RM). Dies ergab eine Gesamteinnahme von 31 3, 60 RM.
Die Ausgaben beliefen sich auf insgesamt 330,15 DM und gliederten sich in folgende Positionen auf: Musik (56,- RM), Billetsteuer (10,- RM), Liederbücher etc. (46,60 RM), Inserat (32,- RM), Kulissen (35,- RM), Reinigung (8,- RM), Orden (79,40 RM), Theaterstück (4,45 RM), Mützen (7,90 RM), Friseur (8,- RM), Wirtschaft und Getränke (42,80 RM).
1929
Januar: Der Vorverkauf der Karten für die Sitzung am 3. Februar 1929 begann bei den Kaufleuten Bambach und Wenz. Der Preis pro Karte mit Lied und Kappe betrug 1,20 Reichsmark. Die Kappe wurde an der Abendkasse ausgegeben.
Das Jahr 1929 war für den Karnevalverein jedoch ein finanzschwaches Jahr. So wurde in verschiedenen Briefen an Ingelheimer Unternehmen seitens des Vorstandes darauf hingewiesen, dass man derzeit die Verbindlichkeiten nicht zahlen könne.
1928
03./04. November: Der Karnevalverein Ober-Ingelheim nimmt am 80-jährigen Stiftungsfest der
Turngemeinde mit Fechtschule 1848 Ober-Ingelheim teil.
1927
Am 03. Juli hielt der Karnevalverein Ober-Ingelheim seine diesjährige Sommerveranstaltung in Form eines Familienabends im Saale Wenzel ab. Eingeleitet durch den Narrhallamarsch begrüßte der 1. Vorsitzende des Vereins die Anwesenden und hieran anschließend wechselten Tanz, Vorträge und andere Überraschungen in bunter Folge. Die Ingelheimer Zeitung schrieb hierzu: ,, Wenn diesem Abend ein voller Erfolg beschieden war, so hat nicht zuletzt auch die in vorzüglicher Verfassung befindliche Kapelle des Musikverein Elsheim ihr gut Teil dazu beigetragen, welche in unermüdlicher Folge ihre schneidigen Weisen ertönen lies. Wir wollen hoffen und wünschen, dass der Geist dieses Abends und das hier zutage getretene Zusammengehörigkeitsgefühl nicht erlahmen möge, damit in der nächstjährigen Faschingzeit der Verein auch wieder mit Erfolg an die Öffentlichkeit herantreten kann."
1904
Februar: Der Ausflug seiner närrischen Hoheit des Prinzen Karneval Wendelinus mit
Gefolge in die Pfalz erfolgte am Sonntag programmgemäß in der schönsten
Weise. In allen Orten des Ingelheimer Grundes wurde er freudig begrüßt.
12. Februar: Die Hauptversammlung traf die Entscheidung, dass am Fastnachtmontag ein
Fackelzug zu Ehren des Prinzen Karneval stattfinden soll. Start soll uni 8:11
Uhr abends vom Vereinslokal aus sein. Als Musik wurde die Kapelle Held
aus Heidesheim für 20 Mark verpflichtet. Eingeladen wurden auch der Club
Geselligkeit und Schnokenclub.
1902
Am 09. Februar wurde die Standarte im Rahmen eines Festprogrammes dem Standartenführer übergeben.
Die Einladung zu dieser Veranstaltung lautete wie folgt:
,,Sonntag, den 9. Februar 1902 feiert der Carneval Verein die Einweihung seiner Standarte. Um unser Fest zu einem würdigen zu gestalten, rechnen wir auf die Einladung weitester Kreise und hoffen auch auf das Eintreffen ihres werten Vereins. Umstehendes Programm wird Ihnen einen Überblick über den Verlauf des Festes geben. In der Hoffnung, dass Sie bei unserem Fest recht zahlreich erscheinen, bitten wir um das Ausfüllen des angeschlossenen Fragebogens und die Rücksendung desselben bis 1. Februar. Die Auswärtigen Narrenbrüder werden höflich Gebeten, mit närrischen Abzeichen (od. Mütze) zu erscheinen. Das es in unserem Verein bei Verlauf der Feier an echt rheinischem Humor nicht fehlen wird, können Sie im Voraus versichert sein. Mit närrischem Grüß Der Vorstand"
Das Festprogramm sah wie folgt aus:
,,Morgens 7.11 Uhr Weckruf unserer närrischen Musikkapelle, Mittags von 12 bis 2.30 Uhr Abholen der Auswärtigen Vereine n. d. Vereinslokal, Nachmittags 2.30 Uhr Sammlung der hiesigen Vereine und auswärtigen Vereine auf dem Schulhofe Nachmittags 2 Uhr Abmarsch zur Abholung der Festdamen und Standarte beim Präsidenten, Abmarsch beim Präsidenten nach dem Vereinslokale, wo die Enthüllung der Standarte und Übergabe an den Standartenträger stattfindet. Unmittelbar darauf Aufstellung des Festzuges und Umzug durch die Straßen des Ortes. Nach beendigtem Umzuge Konzert im Vereinslokal. Abend 8.11 Uhr Maskenball."
Am 14. Februar schrieb die Presse: ,,Die Standartenweihe des Karnevalvereins verlief programmgemäß. Die Standarte wurde durch einen Festzug abgeholt, bei dem der Karnevalverein, "Wäschbächer" aus Nieder-Ingelheim, der die Feuerwehrkapelle mitgebracht hatte, teilnahm. Nach einem Umzug durch den Ort fand im Vereinslokal ein Konzert mit humoristischen Vorträgen statt."
Am 22. Dezember beschloss die Hauptversammlung 25 Mark für die Errichtung der Bismarksäule zu spenden.
1901
21. Februar: Die Ingelheimer Presse stellte fest, dass der große Fastnachtszug alle Erwartungen übertroffen habe. Weiter heißt es: ,,Er war farbenreicher und schöner als in früheren Jahren. Von der Rinderbachstraße aus setzte er sich in Bewegung." Es gab folgende Aufstellung: 5 Herolde zu Pferd, einer mit dem Prinzenbanner, Musik, Prinzengarde, Prinz Georg V. und Prinzessin Elisabeth auf dem hohen Throne des Prinzenwagens, Vierspänner mit dem Zimmerhandwerk einst und jetzt, im Landauer der Präsident des Carnevalvereins, die Kleppergarde mit ihrem baumlangen Kleppermajor, Wagen mit der Zweigniederlager des Studentenverbandes, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Krügers Abweisung, das Comité des Carnevalverein (,,fleißig dem warmen Roten zusprechend"), eine allerliebste Gärtnergruppe, der neu gegründete Gesangverein ,,Putt-Putt", Zigeunerwagen mit einer Hochzeit bei Mutter Grün und das Wasserhäuschen mit dem Fort Louis.
Die Anschaffung einer Vereinsstandarte wurde vom Vorstand am 29. April vorläufig abgelehnt.
Im Rahmen einer Hauptversammlung am 05. Dezember wurde erneut über die Anschaffung einer Vereinsstandarte diskutiert. Der Präsident Job. Jak. Stahl legte in einer kurzen Ansprache den Anwesenden die Anschaffung einer Standarte ans Herz. Nach kurzer Debatte wurde zur schriftlichen Abstimmung geschritten. Als Urkundspersonen wurden bestimmt, Konrad Huber und Albert Schuld. Das Resultat ergab, dass einstimmig für die Anschaffung einer Standarte gestimmt wurde. Das Mitglied Karl Schönherr stellte herauf den Antrag, dass eine Sammlung im Verein veranstaltet werde. Jedes Mitglied könne nach Belieben den Spendenbetrag bestimmen. Der Antrag wurde ,,sofort" einstimmig angenommen. Als Sammler wurden bestimmt Konrad Huber und Adalbert Schuld. Sie nahmen die Wahl an. In einer späteren Vorstandsitzung wurde beschlossen die Sammlung auch außerhalb des Vereins durchzuführen.
In einer gemeinschaftlichen Sitzung des Vorstandes und der gewählten Kommission zur Anschaffung einer Standarte am 29. Dezember wurde über die Lieferung und Ausführung der Standarte anhand einer Zeichnung diskutiert. Nach den Ausführungen zu den Preisen verschiedener Fabrikate wurde einstimmig beschlossen die Standarte bei der Firma Bernhard Richter in Köln fertigen zu lassen. Als Termin für die Fertigstellung wurde der 1. Februar 1902 festgelegt. Die Kosten wurden mit rund 350 Mark beziffert.
1900
Der Ober-Ingelheimer Carnevalverein absolvierte am 20. Februar 1900 eine erfolgreiche Abendunterhaltung, die höchstes Lob erntete. Die ,,Uffhuber Barden" wurden besonders hervorgehoben.
1899
Die Hauptversammlung am 11. Januar beschließt Kappen an die Vereinsmitglieder zum
Preis von 50 Pfennigen zu verkaufen. Diese sollen dann zur Teilnahme an
der karnevalistischen Sitzung und freiem Eintritt zum Ball berechtigen.
Anlässlich einer Hauptversammlung am 28. Januar werden zur Prinzengarde vorgeschlagen und angenommen: Georg Dreichler, August Weitzel, Peter Masbrock, Karl Zintgraf, Nik Ackermann, Fried Kloos, Aug. Pitzer, Joh. Hamann, Karl Roßkopf, Fried Huber, Jakob Wolfrath und Ernst Schwarz. Als Herolde wurden Fritz Volksheimer und Leonhardt Schweikardt bestimmt.
Im Rahmen einer Vorstandssitzung am 12. März wurde folgende Zugordnung zusammengestellt.
1. Zugführer Hellmeister und Fried. Schweikardt
2. 2 Herolde Schmitt und L. Schweikardt
3. Musikkapelle Zahn
4. Kleppermajor, Kleppergarde, Menagewagen
5. Gärtnerwagen Korn
6. neue deutsche Kolonie R. Winternheimer
7. Bäckergruppe K. Stark
8. Straße Eintracht
9. Musikkapelle Hassemer
10. Prinzengarde Hauptmann H. Haus, Stabstrompeter Emrath
11. Prinz und zwei Herolde Stahl, Schätzel, Weitzel
12. Komiteewagen
13. Kinder
14. Dreifuß auf der Teufelsinsel, L. Winternheimer
15. Winzergruppe Ed. Döhn
16. Metzgergruppe Fr. Hessel
17. Kriegerdenkmal (Fauth, Schottler, Schönherr)
18. Die Selztalbahn Wilh. Stahl
19. Vierergespann Alb. Nathan
Der Zug ging Schillerstraße, Rinderbach, Markt, Neuweg bis zur Uffhub.
Im Rahmen einer Hauptversammlung am 05. März wurde mitgeteilt, dass der Verein gegenwärtig aus 102 Mitgliedern besteht.
1898
Die vom Vorstand aufgestellten Vereinsstatuten wurden am 20. März mit noch einigen
Beifügungen von der Hauptversammlung angenommen.
Der erste Präsident Heinrich Leyendecker legt sein Amt im Rahmen einer Vorstandsitzung am 11. November 1898 nieder. Ein Grund hierfür wurde nicht im Protokoll vermerkt.
27. Februar 1898
Gründung des Narrenverein Ober-Ingelheim aus Mitgliedern des Turn- und Fechtclubs Ober-Ingelheim. Der Verein veranstaltete am Fastnacht Dienstag einen Carnevalszug an dem sich 18 Gruppen beteiligten. J. B. Stilbauer wurde Prinz Karneval. Am 27. Februar 1898 wurde beschlossen, ,,den Verein das ganze Jahr hindurch weiter zu führen" und zwar unter dem Namen Karnevalverein Ober-Ingelheim. Präsident wurde Heinrich Leyendecker, Vizepräsident Emil Eher. Zum Schriftführer wurde Jakob Eher gewählt. Zeugwart wurde Karl Winternheimer. Weiter wurden in den ersten Vorstand gewählt: Joh. Müller, Joh. Müller, Georg Schmitt und Ph. Stärk. Zum Vereinsdiener wurde Joh. Stahl gewählt.